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Verantwortung am Lebensende

Der Tod gehört zum Leben dazu – auch zum Leben unserer geliebten Katzen. Meist gehen sie vor uns, dann müssen wir Abschied nehmen von einer lieb gewonnenen Gefährtin, von dem Clown, der uns oft zum Lachen gebracht hat, und von dem Schnurren neben uns. Wir bauen während es Katzenlebens eine Beziehung zu ihnen auf, die so individuell ist, dass sie Außenstehende manchmal nicht verstehen können.

Ich hatte zuletzt ein paar Beratungen, in denen es um die Begleitung am Lebensende der Katze ging. Auch meine eigene Katze hat vor ein paar Wochen einen Krankheitsschub gehabt und wir haben teilweise täglich abgewogen, ob wir unsere Tierärztin für den letzten Besuch anrufen oder noch warten. Daher möchte ich mit euch die Überlegungen zum Thema teilen.

Manchmal kommt der Tod unserer Katze ganz plötzlich, kündigt sich gar nicht an und trifft uns unvorbereitet. Einfach einschlafen, das ist ein Ende, wie wir es uns wünschen würden. Oft ist das Lebensende jedoch mit einer längeren Krankheitsphase verbunden und wir müssen uns mit dem Thema des Einschläferns auseinandersetzen. Die meisten sind sich einig, dass es unsere Katze nicht verdient hat, sich am Ende quälen zu müssen. Aber welchen Maßstab setzen wir dabei an? Was ist Quälerei?

Tiere haben im menschlichen Sinne keine Todesangst, da sie nur in der Gegenwart leben. Das bedeutet, dass schmerzfreie Zeiten trotz Krankheit im Endstadium nicht durch Todesangst getrübt sind. Sie kennen jedoch auch keine Hoffnung, so dass Schmerzen nicht durch die Hoffnung auf baldige Besserung erträglicher gemacht werden können.

Schmerzen können wir durch gute Medikamente nehmen und Schmerzfreiheit ist aus meiner Sicht essenziell. Kommen Einschränkungen und Behinderungen dazu, ist es Abwägungssache, wie gut unsere Katze damit zurechtkommt, wie viel Hilfestellung wir geben können und ob sie dadurch gestresst ist. Eine Behinderung ist aus meiner Sicht nicht per se ein Grund, eine Katze einzuschläfern. Wirkt sie dadurch unruhig und gestresst, können psychoaktive Nahrungsergänzungsmittel versucht werden, um sie zu entspannen. Oft gewöhnen sich die Katzen an die neuen Einschränkungen und kommen dann gut zurecht. Manche Krankheiten verursachen Unwohlsein, das auch mit Medikamenten nicht genommen werden kann. Dann beobachte Deine Katze genau: Mag sie noch fressen und trinken? Ist sie fortwährend apathisch oder nimmt sie noch Kontakt auf und kann sich sogar freuen? Geht sie auf die Toilette oder ist sie plötzlich extrem unsauber? Es gibt einige Faktoren, die sehr klar zeigen, wann eine Katze einfach nicht mehr kann. Und dann ist es aus meiner Sicht Teil unserer Verantwortung unserer Katze gegenüber, es am Ende nicht zu einer Qual werden zu lassen.

Ich wünsche Dir und Deiner Katze, dass diese Überlegungen noch lange auf sich warten lassen können und viele glückliche Jahre miteinander!

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