Hunde sind aufwändige Haustiere, so viel ist den meisten Menschen klar: Sie müssen regelmäßig spazieren geführt werden, sie leiden, wenn sie zu lange allein gelassen werden, Training und Beschäftigung sollten auch noch sein.
Und Katzen? Beibringen kann mensch ihnen sowieso nichts, für Spaziergänge sind sie auch nicht zu haben und die Stunden allein in der Wohnung, wenn wir arbeiten gehen, verbringen die schon mit irgendwelchen Katzensachen – soweit der Mythos.
Eigentlich sollten Katzen nicht länger als 4-6 Stunden am Stück allein sein müssen. Hand auf’s Herz: Wir gehen arbeiten, dann vielleicht noch zum Sport, ins Kino oder treffen Freund_innen,… Die Folge davon ist, dass viele Katzen still vor sich hin leiden, weil sie DOCH Trennungsängste haben und ihnen unglaublich langweilig ist. Die eher extrovertierten Katzen beschäftigen sich dagegen eben kreativ auf Katzenweise mit ihrer Umgebung und sind häufig der Grund, warum eine Katzenverhaltensberatung in Anspruch genommen wird.
Ihr müsst euch vor Augen halten, dass ihr der Mittelpunkt des kleinen Wohnungskatzen-Universums seid. Das klingt schmeichelhaft und ist gleichzeitig eine große Verantwortung. Katzen haben also durchaus Stress, wenn sie zu lange allein gelassen werden und ihnen darüber hinaus kaum Beschäftigungsmöglichkeiten geboten werden. Gerade die Katzen, die nicht durch ungewolltes Verhalten auffallen, entwickeln häufig Krankheiten als Folge des Stresses. Auch Katzengesellschaft hilft hier nur bedingt, denn zum einen kann sie die Qualitätszeit mit dem Menschen nicht ersetzen und zum anderen muss das Verhältnis der Katzen untereinander sehr gut sein, damit sie voneinander profitieren.
Darauf könntest Du achten:
- Führe in Deiner Abwesenheit Activity Feeding ein – Fummelbretter, Anti-Schling-Näpfe und viele unterschiedliche Futterplätze, die die Katze erst finden muss, halten sie beschäftigt.
- Verbringe Zeit mit Deiner Katze – schließe sie nachts nicht aus dem Schlafzimmer aus, komm häufiger nach Hause und beschäftige Dich aktiv mit ihr.
- Laste sie körperlich und geistig aus – viele Katzen lieben Trick-Training und gegen ein gemeinsames Spiel haben die wenigsten etwas einzuwenden (siehe meinen Mythos aus der letzten Woche)
Klingt nach Aufwand? Ja! Katzenhaltung ist aufwändig, wenn es allen damit gut gehen soll.