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Mythos Nr. 30: Wenn meine Katze miaut, möchte sie Futter.

Hast Du auch so ein gesprächiges Katzenexemplar? Sie kommentiert alles, was Du tust. Sie setzt sich Dir in den Weg und schreit. Sie weckt Dich viel zu früh mit ihrer lieblichen Stimme. Die möchte doch bestimmt etwas zu fressen haben, denkst Du vielleicht. Wusstest Du, dass das Miauen meistens ein antrainiertes Verhalten ist und ganz viele Funktionen haben kann?

Hier kommen ein paar Fakten rund um „das Miau“:

  • Der Fachbegriff für diese Lautäußerungen der Katze heißt Vokalisieren.
  • Erwachsene Katzen miauen untereinander gar nicht. Sie kommunizieren auch über die Stimme miteinander, nutzen aber andere Äußerungen.
  • Wie die Katze mit uns redet, ist höchst individuell. Das heißt, es unterscheidet sich je nach einzelnem Katze-Mensch-Gespann. Daher ist es ohne den Kontext sehr schwierig zu wissen, was dieses und jenes Miau bedeutet.

Katzen sprechen mit uns, weil sie gelernt haben, dass sie dann eine Reaktion von uns bekommen. Die Intention muss anfänglich nicht immer gewesen sein, dass sie hungrig sind und gefüttert werden wollen. Sie können auch einfach unsere Aufmerksamkeit haben, eine Streicheleinheit genießen, mit uns spielen wollen oder sich einfach freuen, dass wir wieder nach Hause kommen. Wenn wir ihr dann aufgrund eines Missverständnisses jedes Mal Futter oder ein Leckerli geben, lernt sie, das Miau gezielt dafür einzusetzen. Andere Reaktionen hat sie ja von uns eh nicht zu erwarten.

Es wäre doch besser, gezielt zu schauen, welches Bedürfnis unsere Katze in dem Moment wirklich hat, und es ihr zu erfüllen. Nicht wenige Katzen sind übergewichtig, was wie bei uns Menschen negative gesundheitliche Folgen haben kann.

Wenn uns das ständige Vokalisieren unserer Katze nervt, sollten wir jedoch eine andere Taktik wählen. Dann sollten wir aufhören, auf jedes Miau zu reagieren, um ihr Verhalten nicht weiter zu belohnen. Voraussetzung ist allerdings, dass wir ihre Bedürfnisse nach Nähe, gemeinsamem Spiel, Aufmerksamkeit und auch Futter vorher schon erfüllt haben. Gerade das Spiel mit dem Menschen und allgemein die exklusive Qualitätszeit mit uns kommen oft zu kurz.

Du siehst, so einfach ist das mit dem Miau gar nicht. Gern unterstütze ich Dich dabei, Deine Katze besser zu verstehen.

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Mythos Nr. 23: Katzen haben keine ausgeprägte Mimik.

Stimmt schon, im Gegensatz zu uns Menschen, die es gelernt haben, ihre Emotionen deutlich über ihr Gesicht auszudrücken, kommuniziert die Katze wesentlich subtiler über ihre Mimik. Zumindest, wenn wir ausschließlich ihr Gesicht ansehen und zum Beispiel die Ohren außer Acht lassen. Die Ohren sind fast ständig in Bewegung, mit ihren 32 Muskeln lassen sie sich überall hin ausrichten und eignen sich hervorragend, um Gefühlsregungen auszudrücken. Trotzdem entgeht uns Menschen oft einiges und unsere Katze ist gezwungen, die Holzhammer-Methode anzuwenden. Dabei könnten Missverständnisse zwischen Katze und Mensch gut vermieden werden, wenn wir lernen besser hinzuschauen und auch kleinste Veränderungen wahrzunehmen.

Wie schon gesagt: An den Ohren lässt sich unglaublich viel ablesen. Sind sie nach vorn gerichtet, zur Seite oder gar nach hinten? Oder hängen sie etwas? Schon allein daran lassen sich Regungen wie Aufmerksamkeit, Missfallen und auch Schmerzen ablesen. An den Augen sind besonders die Pupillen der Katze sehr auffällig. Sie können sich zu einem Schlitz zusammenziehen und auch das ganze Auge schwarz ausfüllen. Neben dem Lichteinfall, auf den sie so reagieren, spielt auch Adrenalin eine Rolle, wie groß die Pupille ist. Die Augen werden schwarz, wenn viel Adrenalin im Spiel ist, zum Beispiel beim Anblick einer Beute, aus Furcht und auch bei Aggression. Aber auch die Form der Augen lässt Rückschlüsse zu. Sind sie weit aufgerissen? Das obere Lid ist eher auf Halbmast? Oder sind die Augen gar halb geschlossen?

Selbst die Schnurrhaare verraten einiges über den Gemütszustand. Sind sie nach vorn gerichtet, dann meist auf etwas sehr Interessantes – im positiven wie im negativen Sinne. Platt nach hinten angelegt, ist die Katze in dem Moment eher in der Defensive und unsicher.

Das ist nur ein ganz kleiner Ausschnitt darüber, was wir im Gesicht einer Katze alles ablesen können, wenn wir aufmerksam hinschauen. Keine der beschriebenen Partien sprechen dabei für sich allein. Nur im Gesamtbild betrachtet wird ein spezifischer Gesichtsausdruck daraus. Dabei kann es auch durchaus zu widersprüchlichen Aussagen kommen. Katzen wechseln ihre Regungen teilweise in Sekundenschnelle und sind sich manchmal auch nicht ganz darüber im Klaren, was sie von einer Sache halten sollen.

Neben der sonstigen Körpersprache der Katze, die von uns Menschen wahrscheinlich als wesentlich ausdrucksstärker wahrgenommen wird, bietet also auch die Mimik der Katze viel Potenzial für eine gute Verständigung zwischen Mensch und Miez.