Jetzt leben die beiden ängstlichen Pflegekater Adam und Andy von der Katzenhilfe Prignitz schon fast zwei Monate bei mir und ich bin über ihre immensen Fortschritte schlicht begeistert! Es hat sich schnell herausgestellt, dass sie charakterlich höchst unterschiedlich sind und ihre Ängstlichkeit schon längst nicht mehr das herausstechende Merkmal ist. Okay, verfressen sind sie beide.
Adam lässt sich mittlerweile sehr gern streicheln und kraulen und kuschelt sich genüsslich auf dem Sofa an. Er kommuniziert viel stärker mit uns Menschen und weiß schon ganz genau, wie er uns um den Finger wickeln kann. Zu Mensch und Mitkater ist er ausschließlich freundlich, kann sich zurücknehmen und ist unglaublich verspielt. Fremden Besuch schaut er sich schon mit etwas Abstand an.
Bei Andy hingegen ist unklar, ob er sich jemals von Menschen berühren lassen möchte. Wir sind ihm immer noch sehr suspekt und er hat uns noch nicht als Sozialpartner erkannt. Dafür ist er sehr intelligent, ein wahrer Streber beim Klickertraining, bietet die Tricks sogar schon von sich aus an und kooperiert hier ganz wunderbar mit uns. Spielen ist für ihn auch sehr wichtig, aber er ist weniger verspielt, sondern eher an richtiger Beute interessiert. Auf langer Sicht wird er nur mit Freigang glücklich.
Bei den beiden Beschreibungen wird mir wieder deutlich, wie wichtig es ist, dass die Katze, ihre Menschen und ihr Zuhause wirklich gut zusammenpassen. Jeder Mensch hat Erwartungen an sein oder ihr Haustier und jede Katze hat individuelle Bedürfnisse. Nicht immer entscheidet das Herz richtig, bitte schau genau hin, was die potenzielle neue Katze mitbringt und ob dafür Platz in Deinem Leben ist.
Für mich ist die Zeit mit den beiden sehr lehrreich und ich kann mit als Trainerin richtig ausleben. 😊 Es ist unglaublich bestärkend zu sehen, dass das, was ich ansonsten meinen Kund:innen rate, super funktionieren kann. Wir machen hier wunderbare Fortschritte und so langsam wird es Zeit, ein „Für-immer-Zuhause“ für die beiden zu suchen, das diesen Weg weiter geht. Einige Anfragen gab es schon, aber immer wieder muss ich ablehnen, da mir klar ist, dass das nicht der richtige Haushalt für diese beiden Kater ist. Das tut mir immer sehr leid, aber Teil meines Jobs ist es eben, die Probleme zu erkennen – möglichst bevor sie auftreten.